Letzte Woche haben wir einen Blick auf die aktuelle Buchungslage geworfen und den kommenden Winter mit den Wintern 21/22 und 19/20 verglichen. Genauso wie die Pandemie, haben aber Energiekrise und Inflation nicht nur Einfluss auf die Buchungslage, sondern auch auf den durchschnittlichen Zimmerpreis. Und genau diesem Thema wollen wir uns mit der aktuellen Ausgabe unserer Serie "Energie, Inflation und die Wintersaison 22/23" widmen.
Als Grundlage für diese Betrachtung dienen uns dieselben 300 ausgewählten Ferienhotels im 4 und 5 Sterne-Segment im DACH Raum (inkl. Südtirol). Nachdem Sie diesen Blog gelesen haben, wissen Sie nicht nur wie gut unsere Hotellerie aktuell ausgelastet ist, sondern zusätzlich welche Preise realisiert werden.
Viel Spaß beim Lesen!
Und nicht vergessen: DATEN wissen es immer am besten 😁
Ein Graph mit 1.000 Punkten! Jeder Punkt entspricht dem Durchschnittspreis für eine Durchschnittsnacht in einem Hotel an einem bestimmten Tag. Mehr Punkte in einem Bereich bedeuten, dass viele Hotels einen ähnlichen Durchschnittspreis nehmen. Die gepunktete Linie ist der Durschnitt über alle Hotels, die Trendlinie gibt einen geglätteten Durschnitt an.
Beispiel: in der letzten Woche des Jahres 2022 liegt der Durchschnittspreis aller bis dato gebuchten Reservierungen bei ca. 350 EUR pro Nacht.
Aufgrund der Verschiedenheit der teilnehmenden Hotels, Regionen und Märkte ist der absolute Wert weniger interessant als Entwicklungen über die Zeit. Zudem betrachten wir aus Gründen der Übersichtlichkeit in den folgenden Analysen Durchschnittspreise auf Wochenbasis (nicht Tagesbasis). Zuerst vergleichen wir 2022 mit 2021 und final 2022 im Vergleich zu 2019 an.
Auch die Hotellerie leistet ihren Beitrag zur Inflation, wie der Vergleich der aktuellen durchschnittlichen Hotelpreise mit denen des Vorjahres zeigt. In 51 von 52 Wochen ist der 2022er Durschnittspreis höher als der 2021er Preis!
Den ersten Teil des Jahres 2021 (grüne Linie) sollten wir mit Vorsicht genießen, da dort in vielen Regionen noch ein (Teil-) Lockdown oder andere tiefgreifende Reisebeschränkungen herrschaften. Spätestens ab Mitte Mai wird jedoch klar, dass der Durchschnittspreis 2022 (lila Linie) konsistent höher ist als der Durchschnittspreis 2021. Auch wenn der Anstieg von Woche zu Woche variiert, können wir für die relevanten Betrachtungswochen von einem durchschnittlichen Anstieg von etwas über acht Prozent sprechen. Damit liegt der Anstieg von Hotelzimmerpreisen etwa im Schnitt des generellen Preisanstieg.
Auch im Vergleich 2022 (lila Linie) vs. 2019 (grüne Linie) sind die Preise in allen Wochen gestiegen. Der Anstieg ist aber wesentlich signifikanter als im Vergleich zu 2021.
In den ersten Monaten des Jahres (Winter und Anfang Frühling) sind die Durschnittspreise im Schnitt um etwa 18 Prozent gestiegen. Am deutlichsten fällt die Preissteigerung in den Sommermonaten und im frühen Herbst aus. Hier sind die Preise im Durchschnitt um gut 25 Prozent gestiegen, in einzelnen Wochen auch deutlich über 30 Prozent.
Fazit: die Durchschnittspreise liegen heute deutlich höher als vor Corona. Egal ob Winter, Frühling, Sommer oder Herbst - die durschnittlichen Nächtigungspreise sind in allen Saisonen um wesentlich mehr als die Inflation gestiegen.
Wir hoffen sehr mit diesem Einblick einen weiteren Beitrag zum besseren Verständnis der kommenden Wintersaison geleistet zu haben. Als nächstes werden wir uns das Buchungsverhalten auf Ebene eines durchschnittlichen Gasts anschauen.